Liebe Freundinnen und Freunde,
es ist ein beeindruckendes Bild: eine Reihe von mutigen Menschen blockiert die riesigen Bagger in der „Mondlandschaft“ des Tagebaus Garzweiler. Aber es ist auch erschreckend: Wir stehen inmitten Zerstörung unseres Lebensraums durch Tagebaue und Klimawandel und wurden auch mit der Gewalt von Polizei und RWE-Security konfrontiert.
Sicherheit und Unversehrtheit aller gehen bei „Ende Gelände“ immer vor. Denn wir sind viele und ganz unterschiedlich: jung und alt, erfahren oder das erste Mal dabei, einige mit Handicaps oder Erkrankungen. Gemeinsam wollen wir starten und uns dann über gute, bunte, lebendige Proteste freuen.
Wir haben dafür unseren nicht-eskalativen Konsens gemeinsam über Monate erarbeitet und bereiten uns in Trainings gut vor. Innerhalb des Konsenses gibt es ganz unterschiedliche Level, alle sind gut und wichtig.
Wir werden gut auf uns und unsere Bezugsgruppen achten und verantwortungsvolle Beschlüsse in den Sprecher_innenräten treffen.
Die Langsamsten bestimmen das Tempo unseres Tanzes: damit wir stark und bunt sind, um der kapitalistisch, männlich, weiß geprägten Zerstörung unseren unwiderstehlich anderen Protest entgegenzustellen.
Ende Gelände wird die größte Aktion der europäischen Klimabewegung in diesem Jahr. Das finden nicht nur wir gut, sondern auch Naomi Klein, Bill McKibben, Nico Paech und Friederike Habermann.
bis vor etwa 2 Jahren haben wir noch in der Region gewohnt, scharf nördlich von Elsdorf. In früheren Studentenzeiten war mir die Bürge noch sehr vertraut. Allein die Zugfahrt von Elsdorf nach Düren war ein Erlebnis wie auf der Trans-Sib. Doch seit gut 15 Jahren haben wir die Restbäume der Bürge nicht mehr aufgesucht. Sie sind kein Wald mehr, sondern ein beklagenswertes Mahnmal und Zeugnis für die auf ewig verlorene Bürge. Der Anblick tut einfach zu weh. Der Zusammenhang ist banal:
"Ende Gelände" ist eine Aktion im Rahmen der europäischen und weltweiten Graswurzel-Bewegung für Klimagerechtigkeit. Dieses Jahr demonstrieren Menschen überall auf der Welt, dass wirksamer Klimaschutz von unten kommt. Wir warten nicht auf COP 21 und internationale Klimaverträge, denn wir haben gelernt, dass es dort vor allem darum geht, mit dem Klimathema Geld zu verdienen.